Unsere Verlagsphilosophie
Über das Verlegen von Büchern
oder
von der Verantwortung eines Berufs
Wieso Verantwortung?
Technisch lassen sich Satz und Druck heutzutage zügig
abwickeln, keine Bürstenabzüge von handgesetzten
Bleimontagen, keine Blaupausen mehr, nein, fast alles läuft
digital ab, wenn man nur will und es schnell gehen soll. Den
gesetzlichen Anforderungen ist schnell Genüge getan,
die Bibliotheksstücke sind rasch verschickt, die paar
Informationen gehen auch schnell raus, nach einem halben Jahr
erinnert sich fast niemand mehr an die Titel der Bücher.
Also wieso wirklich?
Weil es vielmehr darum geht, Manuskripte von Menschen, die
lange an ihnen gearbeitet und viel Mühe investiert haben,
an die Öffentlichkeit zu bringen. Eine Öffentlichkeit,
die nicht gerade aufmerksam ist, die bereits von allen Seiten
beworben und berieselt wird.
Niemandem – außer vielleicht der Druckerei –
ist aber gedient, wenn Manuskripte unlektoriert gedruckt und
die Bücher dann hübsch auf Lager gelegt werden.
Bücher müssen wahrgenommen und gelesen werden! Und
das in einer Form, dass die AutorInnen sich nicht ein paar
Jahre später über die vielen kleinen oder großen
Mängel ärgern oder grämen müssen.
Das ist das Verantwortungsvolle an der verlegerischen Arbeit:
ein gutes, nein, ein sehr gutes Publikationskonzept für
ein Buch zu erarbeiten, die beste und ansprechendste Form
zu finden, in die ein Manuskript gegossen werden kann. Das
Lektorat muss als anspruchsvoller, aber einfühlsamer
Leser mit den AutorInnen inhaltliche und stilistische Unklarheiten
erkennen, bedenken und ausbessern. Es müssen ernste Entscheidungen
über die Höhe der Startauflage getroffen werden,
damit das Buch einerseits ökonomisch tragfähig und
andererseits attraktiv wird und damit es lange Jahre lieferbar
gehalten werden kann. Der Verlag muss mit den AutorInnen zusammen
darüber nachdenken, auf welchem Wege die InteressentInnen
für das Buch am besten angesprochen werden können,
mit welchen Veranstaltungen und Lesungen am meisten zu erreichen
sein wird. Verantwortungsvoll, unspektakulär, qualitätsbewusst
ja, aber nicht langweilig.
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