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Cover Blum/Schuss, In die Einsamkeit gefragt, Gedichte und Aquarelle, Edition Garamond
Gedichte

Gedichte über die Unergründlichkeit des Schweigens

Bruni Blum/Monika Schuss
In die Einsamkeit gefragt

Gedichte

Die 2. Auflage ist soeben erschienen.

Mit acht Aquarellen von Monika Schuss
80 Seiten, 12,4 x 19,7 cm
Broschur
€ 14,20 / sfr 25,80
ISBN-10 3-85306-020-X
ISBN-13 978-3-85306-020-9

Leseprobe

Metamorphose I

Ein Ich
habe ich nicht
dafür
zwei Du.
In einem fremd
darin
häuslich
eingerichtet.
In einem
zu Haus
darin
in die Fremde
getragen.

Foto Bruni Blum, Autorin der Edition Garamond: Lyrik

Bruni Blum

Über die Lyrikerin

Bruni Blum wurde 1952 in Lippstadt/ Westfalen geboren und studierte in Freiburg/Breisgau, Wien und Innsbruck Kunstgeschichte, Geschichte, Anglistik und Germanistik.
Nach einem längeren Aufenthalt in Brasilien lebt sie seit vielen Jahren mit ihrer Familie in Wien. Reisen ist ihr ein inneres Bedürfnis. Ihre Kunstreisen führten sie durch Europa, Mittel- und Südamerika, Nordamerika, Westafrika, den Mittelmeerraum und Asien.
Sie versteht ihre Lyrik als das andere, das gestaltete Schweigen – es kommt nach dem rhetorischen Schweigen und lange nach dem Reden, auf das kein Echo kommt. Aus dem Bewusstsein der Einsamkeit heraus erwächst die Suche nach der Begegnung mit dem Anderen, die doch immer wieder scheitert und somit zur radikalen Rückkehr zu sich selbst wird.

Mehr über die Autorin

 

Bruni Blum unter http://www.literaturfoto.net

Marko Lipuš fotografiert österreichische KünstlerInnen und LiteratInnen und hat in diesem Sommer auch unsere Autorin Bruni Blum fotografiert. Sie finden die Fotos unter diesem Link: http://www.literaturfoto.net/literaturfoto.php

Foto Monika Schuss, Malerin

Monika Schuss

Über die Malerin

Monika Schuss, 1949 in Salzburg geboren, lebt nach einem Studium der Handelswissenschaften mit ihrem Mann und ihren Kindern in Wien. Sie beschäftigt sich seit 16 Jahren mit Aquarellmalerei und hat unter anderen bei Professor Ernst Insam, Mag. Waltraut Repa, Mag. Roland Haas und Mag. Fridolin Deisenhammer gelernt. Sie genießt vor allem das Landschaftserlebnis, seine Umsetzung und Reduktion in Form und Farbe. Monika Schuss malt auf Reisen, im Tiergarten, im Gebirge, am Meer, in der Stadt, um zu lernen, besser zu beobachten und sich zu erinnern.

Bruni Blum in der Zeitschrift „WortWerk“

Cover der Zeitschrift Wortwerk mit einem Gedicht von Bruni Blum

In der Zeitschrift WortWerk, Zeitschrift für Lyrik, erschien dieses Jahr ein Gedicht unserer Autorin Bruni Blum. Und weil es, zwar unbeabsichtigt, aber umso besser zur Jahreszeit passt, drucken wir es hier ab:

Bruni Blum

Schnee

Vergessen von Jahr zu Jahr
wie leise und unablässig
sich die weiße Energie anhäuft.

Vergessen die sanfte Gewalt
unter der die Knospen quellen
für ihre nächste Blüte.

Vergessen die Kraft in mir
nach langem Schweigen
wieder Worte für dich zu finden.

Vergessen die Milde der Sonne
wie sie scheu und werbend
ihre Strahlen zu mir sendet.

Vergessen das eisblaue Tropfen
des Schmelzwassers im Rhythmus
meiner Träume.

Vergessen die Zeit in mir
wie sie unablässig
Eisblumen auf meine Augen malt.

WortWerk, Zeitschrift für Lyrik Nr. 2/2008

Rezension

Bruni Blum, Editor, Translator and Poet

When Bruni Blum saw the faces of the children in the photos displayed at Yad Vashem in Jerusalem in 1996, she decided that she would dedicate herself to finding the survivors and providing them with the opportunity of telling their stories. A million-and-a-half children perished in the Holocaust and those who are still alive have essential information to relate.
Blum edited a collection of such texts titled „Kinder in der Verfolgung, im Exil und in der Literatur“ (Children in Persecution, in Exile and in Literature), which appeared in a special issue of the Austrian quarterly, „Zwischenwelt“ in October of 2001. This journal, which is published by the Theodor Kramer Society, specializes in the literature of resistance and exile. Included in Blum's segment are essays, stories, and poems by Jaffa Zins, Irene Neuwirth, Jana Mikota, Hanny Hieger, Fritz Spiegel, Hanna Blitzer, Reinhold Eckfeld, Karl Pfeifer, Ludmilla Chládková, Herbert Kuhner, Kurt Yakov Tutter, Nadine Hauer, „Teddy“, Eva Picková and Johanna Nowak.
Blum has also translated Meyer Levin's „Anne Frank“ into German. Levin's original play based on the diary of Anne Frank was written prior to „The Diary of Anne Frank“ by Francis Goodrich and Albert Hackett. In contrast, Levin's play has been banned from production for decades.
The Broadway play was chosen over Levin's since it is optimistic and life-affirming. Indeed it has been a popular success. Even the apocalyptic denouement does not serve to bring the audience out of an uplifted state. In contrast, Levin's play is intense and does not provide the audience with an airy escape hatch. According to Elie Wiesel, Levin's „Anne Frank“ „is what it should be, an outcry“.
Meyer Levin's unsuccessful battle to have his play produced in his lifetime took their toll on his health. It is to be hoped that after more than half a century after the play was written and a quarter century after Levin's death, audiences will have the opportunity of viewing and judging it. Bruni Blum deserves credit for having provided the German version. Here is a poem by Bruni Blum which appeared in „Zwischenwelt“:

Redeverbot

Aus Sternen
junger Monde
viele Worte um nichts?

In ihrem Lauf
kondensiert sich
jede Welt,
Mond bleibt Mond,
Wort tropft aus ihm
weltenschwanger,
erdrückt Sterne.

Worte
trennend
zwischen Mond und Sternen
abgeurteilt:
Redeverbot.

Ban on Speaking

From stars
of yound moons
many words
about nothing?

In their orbit
distance
condenses itself.
Moon remains moon,
the word falls from it,
pregnant with the world
and stifles stars.

Words
separate
the moon from the stars:
ban on speaking

In 2002 a volume of poems by Blum titled „In die Einsamkeit gefragt" (Asked into Loneliness) was published by Edition Garamond (Vienna and Mülheim an der Ruhr). The pervading theme is the loneliness of the individual in a hostile world. The book includes watercolors by Monika Schuss that present a visual story of man and nature.

Herbert Kuhner in „Mnemosyne. ZEIT-Schrift für jüdische Kultur“, Heft 30, 2006.

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